Amiga 4000

Der Amiga 4000 ist seit seiner Einführung 1992 das Flaggschiff der Amiga-Modellreihe, und führte den neuen AGA-Grafikchipsatz ein. Er verfügt standardmäßig über einen MC68040 Prozessor mit 25Mhz (50 Mhz intern) sowie 2MB Chip- und 4MB Fast-RAM. Ein Jahr später folgte die billigere Sparversion mit einem 33 Mhz MC68030, der Amiga 4000/030.

Der Amiga 4000

Der Amiga 4000

Das Betriebssystem liegt beim Amiga 4000 als Version 3.0 vor. Diese Version wurde speziell entwickelt, um Unterstützung für den neuen Grafikchipsatz zu bieten. Im ROM des A4000 T fehlt allerdings die workbench.library, da der Treibercode für IDE und SCSI-Controller zusammen zuviel Platz einnahm. Diese Library wurde daher auf die Festplatte ausgelagert.

Entstanden ist der Amiga 4000 aus den Prototypen Amiga 3400 und 3200. Diese Modelle hatten eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Endprodukt, wurden aber in einem meist schwarzen, nur mit 3,5" Laufwerksschächten bestückten Gehäuse als Entwicklermodelle an verschiedene Software- und Hardwareproduzenten abgegeben.

AGA-Farbenpracht

Der neue AGA-Chipsatz erlaubt es, in allen Auflösungen 256 Farben aus 16,7 Millionen zu Fahren. Dazu kommen zahlreiche neue Auflösungen und Bildwiederholfrequenzen. Durch seine höhere Taktung sowie den 32 Bit breiten Chip-RAM Zugriff ist AGA um ein vielfaches schneller als die alten Chipsätze, was sich besonders bei höheren Auflösungen und Farbtiefen bemerkbar macht. Mit entsprechenden Monitoren ist es durchaus möglich, eine 256 Farben-Workbench in 1024x768 Pixeln darzustellen, wobei auch AGA hier mit der Geschwindigkeit arg in den Keller geht.

Serienmäßig verfügt der 4000er über einen IDE-Anschluß für Festplatten, CD- ROMs u.ä., ein SCSI-Bus kann nachgerüstet werden. Der Rechner wird in einem kleinen und leider leicht überhitzenden Gehäuse ausgeliefert, in dem Platz für bis zu 4 Zorro III Karten ist. Dem Hitzeproblem kann man durch einen aktiven CPU-Kühler sowie kurze Kabel, die eine bessere Luftzirkulation ermöglichen, ein Schnippchen schlagen. In frühen Modellen wurden die Netzteillüfter verkehrt herum eingebaut, so daß sie die Warmluft nicht aus dem Gehäuse bugsierten, sondern die Außenluft nach drinnen. Dies sorgte ebenfalls für Temperaturprobleme. Im Gehäuse befindet sich Platz für ein 5,25" Laufwerk und, wenn man das eingebaute Diskettenlaufwerk durch ein flacheres ersetzt, vier 3,5" Laufwerke, von denen im letztgenannten Fall zwei von außen zugänglich sind.

Wie beim Amiga 3000 auch befindet sich der Prozessor auf einer eigenen Steckkarte mit einem 200pin-Anschluß. Dies ermöglich einfaches Nachrüsten neuerer und besserer Prozessoren. Die ursprünglich mitgelieferte A3640 besaß den 68040er-Prozessor, konnte allerdings nur recht langsam auf den Hauptspeicher auf dem Mainboard zugreifen. Abhilfe schaffen hier die A3630 mit 68030-Prozessor und eigenem Speicher (der natürlich langsamer als der 040er war), oder eine der zahlreichen Turbokarten mit eigenem Speicher.

Der bereits vom Amiga 2000 und 3000 bekannte Video-Slot ist voll kompatibel zu den bereits erschienenen Zusatzkarten. Er wurde allerdings ein weiteres Mal verlängert. Dasselbe gilt für die PC-ISA-Slots auf der Platine, die allerdings lediglich für PC-Brückenkarten genutzt werden können.

A4000

Die normale Desktop-Variante kam 1992 auf den Markt. Es gibt vier verschiedene Hardwarerevisionen:

Revision A Revision B und C Revision D
SIMM-Sockel für Chip-RAM
Alice und Lisa gesockelt
Super Buster 9 auf Mainboard aufgelötet
Tonnenbatterie für die Uhr
SIMM-Sockel für Chip-RAM
Alice und Lisa auf Mainboard aufgelötet
Super Buster 9 meist gesockelt
Tonnenbatterie für die Uhr
A4000/030 hat den 68EC030 auf dem Mainboard aufgelötet, mit Sockel für FPU
Chip-RAM auf Mainboard aufgelötet
Super Buster 11 gesockelt
Lithium Uhrenbatterie

Beim Amiga 4000D findet sich kurioserweise ein Jumper, mit dem man scheinbar zwischen 2 und 8MB Chip-RAM umschalten kann. Dieser ist leider vollkommen nutzlos, da der A4000 eigentlich mit dem AAA Chipsatz geliefert werden sollte, der leider nie fertig wurde. Der AAA-Chipsatz hätte außer viel mehr Grafikmöglichkeiten auch die besagten 8MB Chip-RAM unterstützt. Der Jumper ermöglicht es allerdings, ein 8 Mbyte Speichermodul als Chip-RAM zu verwenden, wenn kein 2 MByte Modul verfügbar ist. Verwendet werden aber trotzdem nur 2 MByte.

A4000 T

Der Amiga 4000 T

Der Amiga 4000 T

Dieser Amiga, von dem zu Commodore-Zeiten nur schätzungsweise 200 Stück hergestellt wurden, kann wohl als bester Amiga aller Zeiten bezeichnet werden. Er kam 1994, also kurz vor der Commodore-Pleite auf den Markt. Man meint zuerst, daß hierbei nur der normale A4000 in ein Towergehäuse umgebaut wurde. Dem ist nicht so. Der A4000 T ist ein vollkommen neuentwickelter Amiga, der auf dem A1200 basiert. Er verfügt natürlich über den AGA-Chipsatz und die meisten anderen Fähigkeiten des A4000 D. Dazu kommt noch ein SCSI-Controller und ein eingebauter Lautsprecher.

Die Expansionsslots sind nicht auf einem Daughterboard sondern direkt auf der Hauptplatine untergebracht. Sämtliche externen Anschlüsse bis auf den Tastaturanschluß befinden sich auf eigenen Karten und sind per Kabel mit dem Mainboard verbunden. Der Anschluß für ein externes Diskettenlaufwerk fehlt. Das Chip-RAM ist auf dem Mainboard aufgelötet. Die Prozessorplatine ist allerdings dieselbe geblieben. Beim Netzteil handelt es sich um ein AT-Netzteil im PC- Stil, und auch die Stromanschlüsse auf dem Mainboard sind PC-Kompatibel.

Nach der Commodore Pleite wurden beide Varianten des A4000 bis zur Übernahme durch ESCOM nicht mehr hergestellt, die nach der Übernahme neu gegründete Firma Amiga Technologies fertigte den A4000 T allerdings wieder.

Screenshots
Kickstart 3.0 EinschaltbildschirmWorkbench 3.0Pinball IllusionsBansheeSimon The SorcererWorms Directors CutDemo 'Rain'
Betriebssystem
Zeitungsartikel
Datenblatt Amiga 4000
Erscheinungsjahr: Oktober 1992
Ca. Neupreis: 3999,- DM
Prozessor: Motorola MC68040
Taktfrequenz: 25 Mhz
Arbeitsspeicher: 2 MByte Chip-RAM und 4 MByte Fast-RAM serienmäßig
18 MByte maximal onboard (2 MByte Chip-RAM, 16 MByte Fast-RAM)
ROM: 512 KByte Kickstart-ROM
Betriebssystem: Kickstart 3.0
Chipsatz: AGA
Grafikchip: MOS 8364 "Lisa"
Soundchip: MOS 8264 "Paula"
Ein-Ausgabechip: "Gayle"
Weitere Chips: MOS 8374 "Alice"
"Buster"
"Ramsey"
Tastatur: Amiga-Standardtastatur mit Ziffernblock, abgesetzt
Gehäuseform: Desktop
Laufwerke: 3,5" Diskettenlaufwerk, doppelseitig , hohe Dichte , 1760 KByte
Anzeige: RGB-Monitor
Fernseher (Über TV-Modulator)
Erweiterungsmöglichkeiten: Über die Slots im Inneren
- 4 Zorro-II/III 16/32bit Slots
- 1 Video Slot in Reihe mit einem Zorro III Slot
- 3 16-bit ISA in Reihe mit Zorro III Slots
- 1 3000/4000 CPU Slot
Ein-Ausgabe: 2x Cinch für Stereo-Audio
2x Joystick-Port
1x RGB-Monitoranschluß
1x Serieller Port
1x Paralleler Port
1x Diskettenlaufwerk
1x Tastatur