A2060 und A560 Arcnet-Karten

Bei der A2060 handelt es sich, ähnlich der A2065 um eine Zorro-II Karte voller Länge, nur diese hier unterstützt den Arcnet-Standard. Obwohl Ethernet viel beliebter ist, wurde Arcnet durch einen Überschuss an diesen Karten auf dem Amiga sehr günstig.

Arcnet ist zwar nicht so schnell wie Ethernet, aber am Amiga lassen sich trotzdem bis zu 150 KByte pro Sekunde übertragen, was für viele Zwecke ausreicht. Arcnet kann entweder als Bus realisiert werden (Alle Rechner hängen an einem langen Strang) oder als Sternvariante, bei letzterer sind die Rechner über einen aktiven Hub verbunden. Die A2060 arbeitet mit beiden Lösungen.

Die A2060 hat einige Fehler. Als erstes muss gesagt werden, dass der Chip auf der Karte, der die Schnittstelle darstellt, in zwei verschiedenen Versionen verfügbar war: HCY 9058 (für die Bus-Topologie) und HCY9068 (für die Stern-Variante). Wie die Bedienungsanleitung beschreibt, ist die Karte für Bus-Topologien gedacht, aber viele Karten wurden dennoch mit einem 9068 (Stern) Chip ausgeliefert. Ein Busnetzwerk benötigt 93-ohm Widerstände an jeder Seite, und das funktioniert auch prächtig mit der 9358 (Bus) Version des Chips. Beim 9068 allerdings erledigt der Chip selbst die Terminierung. Um zwei Rechner zu Verbinden bracht man hier lediglich ein Koax- Kabel, ohne Abschlusswiderstände. Wenn man mittels T-Stück hier einen Rechner hinzufügen will, wird das wahrscheinlich nicht funktionieren, da JEDER Rechner den Bus Terminiert. Um eine 9068-Karte mit mehreren 9058 Karten zu verbinden, sollte man die 9068 an ein Ende des Busses setzen, und das andere Ende nicht terminieren. Das hat allerdings den Schönheitsfehler, dass der 9068-Rechner an sein muss, damit das Netzwerk funktioniert. Beim Anschluss an einen aktiven Hub sollten beide Karten funktionieren. Ebenfalls ist es möglich, den HCY 9068 durch einen HCY 9058 zu ersetzen (vorausgesetzt man bekommt einen...)

Zu dieser Problematik gesellt sich hinzu, dass es einige wohlbekannte Probleme mit der Version 37.2 der "a2060.device" Treibersoftware gibt, Ersatztreiber finden sich im Aminet unter comm/net. Einige kommerzielle Netzwerkpakete wie Envoy enthalten auch bessere Ersatztreiber.

Detail am Rande: Arcnet benötigt RG62 Koaxialkabel, nicht die RG58 Kabel die Ethernet einsetzt. Die Kabel müssen eine Mindestlänge vom 0,9 Metern zwischen einzelnen Stationen haben. Die aktiven Hubs, die bei einer Sternverkabelung eingesetzt werden, sind selbstterminierend, das heißt, dass die Kabel direkt zwischen dem Hub und den Arcnet-Karten eingesetzt werden.

Sollte die A2060 selbst mit neuer Treibersoftware nicht zuverlässig laufen, sollte man die Karte auf kalte Lötstellen an handgelöteten Bauteilen wie dem BNC-Anschluss überprüfen.

Trotz all dieser Fehler und Probleme arbeitet die Karte recht gut, wenn einmal die Fehler beseitigt sind.

Die A560

Hierbei handelt es sich um eine Arcnet-Netzwerkkarte für den Amiga 500, die an den seitlichen Expansionsport angeschlossen wird. Sie kann bis zu 150 KByte/s übertragen. Ein verbesserter Ersatz für das Amiga-Netzteil war ebenfalls beigefügt.

A2060 Verwendbar in
A560 Verwendbar an
Datenblatt A2060 A560
Erscheinungsjahr : 1986 1988
Ca. Neupreis : 1000 DM 1000 DM
Geschwindigkeit : 150 KByte/s 150 KByte/s