Die 1540 war die erste der "erschwinglichen" Floppys aus dem Hause Commodore. Mit ihrem direkten Nachfahren, der 1541 hat dieses Laufwerk eines gemeinsam: sie ist langsam - die Folge eines verhängnisvollen Hardwarefehlers.
Als man den VC-20 konzipierte, war klar, dass er auch ein günstiges Diskettenlaufwerk bekommen sollte. Man entschloß sich kurzerhand, das Busprinzip und die Funktionsweise der CBM-Laufwerke beizubehalten, aber ein Laufwerk zu entfernen und das ganze etwas kompakter zu verpacken. Heraus kam die 1540, ein Laufwerk, welches normale 5,25" Disketten verwendet und diese einseitig mit 35 Spuren mit einer Gesamtkapazität von insgesamt etwa 170 KByte beschreibt.
Um die Kosten zu verringern wurde der IEEE-Bus fallengelassen und statt dessen ein schneller 5-Adriger serieller Bus entworfen. Die dazu nötigen Kabel waren (zu der Zeit) normale Videoüberspielkabel die es in jedem Elektronikgeschäft gab. Statt zwei Prozessoren wurde nur noch einer verwendet der im Interruptbetrieb abwechselnd sowohl den Bus als auch das Laufwerk verwaltet. Der Speicher wurde von 4 KByte auf 2 KByte reduziert. Das DOS selbst wurde von den CBM 2040 Laufwerken übernommen und angepaßt. Offenbar lief dabei nicht alles glatt, denn es gibt einige (teilweise verherrende) Fehler.
Die Mechanik und das Wärmeproblem
Um das Laufwerk nicht unnötig zu verteuern, wurde eine äußerst spartanische Mechanik eingebaut. Dies äußert sich im Verhalten bei Lesefehlern und beim Formatieren. Das ratternde Geräusch was man dabei hört, ist der Lesekopf, der bei Spur 0 anschlägt, um ihn garantiert auf die allererste Spur zu positionieren. Mit der Zeit verstellt sich dadurch der Kopf und muß justiert werden.
Das Netzteil ist im Laufwerksgehäuse untergebracht. Da sich die Mechanik an denselben metallenen Befestigungschienen befindet wie das Netzteil, erwärmt die bei Betrieb entstehende Wärme das ganze Laufwerk. Die Metallteile der Mechanik bestehen aus verschiedenen Metallsorten, und da sich diese unterschiedlich stark bei Wärme ausdehnen kommt es zu Schreib-Lesefehlern durch einen sich langsam verschiebenden Schreib-Lesekopf. Daher sollte man es auch vermeiden, diese Laufwerke zu stapeln da die Wärme sonst kaum entweichen kann.
Einer der verheerendsten Fehler betrifft die Datenübertragung zwischen Laufwerk und Rechner, die aufgrund eines Hardwarefehlers eines der Chips wesentlich langsamer ausfiel als geplant. Details unter VIA 6522.
Da die für den C64 entwickelte 1541 technisch einer 1540 entspricht, sind all diese Schwächen über die Jahre weitervererbt worden, bis bei der 1541-II zumindest mit dem Wärmeproblem endlich aufgeräumt wurde.
Datenblatt | VC 1540 |
---|---|
Erscheinungsjahr: | 1982 |
Neupreis: | ca. 1000,- DM |
Laufwerk | |
Laufwerkstyp: | Einzellaufwerk |
Diskettenformat: | 5,25", einseitig , einfache Dichte |
S/L-Köpfe: | 1 |
Spuren pro Zoll: | 48 |
Spuren: | 35 |
DOS | |
DOS-Version: | 2.6 |
Kodierung: | GCR |
Formatierte Rohkapazität: | 174848 Bytes |
Sequentielle Dateien: | bis zu 168656 Bytes |
Relative Dateien: | bis zu 167132 Bytes, 65535 Records pro Datei |
Sektorierung: | - 21 Sektoren auf Spur 1 - 17 - 19 Sektoren auf Spur 18 - 24 - 18 Sektoren auf Spur 25 - 30 - 17 Sektoren auf Spur 31 - 35 |
Sektorgröße: | 256 Bytes |
Controller | |
Anschlußart: | seriell, IEC-Bus |
Prozessor: | MOS 6502 |
Taktfrequenz: | ~1 MHz |
RAM: | 2 KByte |
ROM: | 16 KByte |
Gerät | |
Abmessungen B/H/T : | 200 mm / 97 mm / 374mm |
Gewicht: | 5,0 kg |
Netzteil: | Eingebaut, ohne Lüfter |