Paula 8364

Einer der drei Spezialchips des Amiga trägt den Namen "Paula". Das ist nicht nur irgendein Name, sondern leitet sich auf eine heute nicht mehr ganz nachvollziehbare Weise aus den englischen Worten "peripheral" und "audio" ab. Paula ist der einzige Chip, der seit dem Ur-Amiga keinen Veränderungen unterlag. Das ist auch die Ursache, warum der Amiga keine HD-Laufwerke unterstützt, Musik "nur" in 8-Bit abspielen kann und die serielle Datenübertragung nicht auf den maximalen Wert von 115.000 bps einstellbar ist.

Der PAULA-Chip

Paulas Aufgabenbereich umfasst die Ein- Ausgabesteuerung für Diskettenlaufwerke, Tonausgabe, Abfrage der Analogeingänge (die Gameports) und die serielle Datenübertragung (UART-Baustein). Alles läuft über eigene DMA- Kanäle, die über das DMAL-Signal an Agnus/Alice angemeldet werden.

Interruptverwaltung

Alle Interrupts, die durch die Custom-Chips erzeugt werden können, werden hier im Chip verarbeitet und entsprechend für die CPU aufbereitet. Paula kann Interrupts mit verschiedenen Prioritäten erzeugen, die besagen, wie wichtig die Unterbrechung ist. Es kann ja sein, dass gerade kein "normales" Programm läuft, sondern ein Interrupt-Handler. Falls dieser "wichtiger" ist als der neu eingetroffene Interrupt, darf er auf keinen Fall unterbrochen werden.

Der Chip hilft nun der CPU dabei, die Interrupts der verschiedenen Systemkomponenten zu erkennen und richtig einzuordnen. Das Amiga-DOS nutzt diese Interruptverarbeitung auch aus um das Multitasking zu ermöglichen. Hierzu wird in regelmäßigen Abständen ein spezieller Interrupt erzeugt, der dazu führt, dass das gerade laufende Programm unterbrochen wird. Nach dem Ende des Entsprechenden Interrupt-Handlers wird aber das unterbrochene Programm nicht wieder aufgenommen, sondern ein anderes, das bislang in Wartestellung stand, wird aktiv. Kurz darauf erfolgt wieder ein Interrupt, woraufhin das nächste Programm eine Weile arbeiten darf, bis es auch wieder unterbrochen wird usw. Irgendwann einmal ist auch das zuerst unterbrochene Programm wieder an der Reihe.

Ein- und Ausgabe

Eine weitere Aufgabe des Paula-Chips ist der Kontakt zwischen Außenwelt und System. Paula betreut die Ein-/Ausgabe-Bausteine, mit deren Hilfe die verschiedenen Schnittstellen angesteuert werden. Dazu gehören die Parallele und serielle Schnittstelle, der Anschluss für ein externes Diskettenlaufwerk und die beiden Mausanschlüsse. Dass sich dieser Chip darum kümmert, bedeutet wieder eine Entlastung für die CPU, die sich sonst selbst um diese Aufgaben kümmern müsste.

Tonausgabe

Auch die Klangerzeugung und Ausgabe auf dem Amiga ist (nahezu) ausschließlich eine Sache des Paula - Chips. Die Tonausgabe besteht aus 4 Kanälen, wobei immer zwei Kanäle zu einem Stereokanal zusammengefasst sind. Alle Kanäle haben eine Ausgabequalität von 8 Bit und können Sampleraten bis zu 28 khz verkraften, mit kleinen Tricks sogar das doppelte.

Verwendet in
Name Teilenummer Bezeichnung Verwendet in
8364 252127-01 Paula Allen Amigas