Beim Commodore LCD handelt es sich um einen tragbaren, stark modifizierten und "zusammengeschnittenen" C64. Trotzdem haben beide Rechner sehr, sehr wenig gemeinsam. Der LCD Bildschirm war seinerzeit einer der besten auf dem Markt und wurde von Commodores eigener Optoelektronikabteilung entworfen, die nach dem Projektabbruch prompt verkauft wurde. Die Grafikauflösung war 480x128, und 80x16 im Textmodus bei einem erstaunlich hohen Kontrast. Obwohl nur 16 Zeilen dargestellt werden konnten, hatte der virtuelle Schirm 25 Zeilen. Das Gerät wurde für Reisende mit einem bestehenden C64/128 System entworfen.
Das 96 KByte CMOS-ROM beinhaltet die wichtigsten Applikationen wie Textverarbeitung, Datenbank, Kalender, Taschenrechner und Dateimanager. Dazu kommen noch ein Notizblock, BASIC 3.6, ein Assembler sowie Terminalsoftware , da das Gerät mit einem 300 Baud Modem ausgestattet ist.
Das Basic 3.6 ist - bis auf ein paar für den LCD unwichtige Kommandos wie COLOR - praktisch abwärtskompatibel zum Basic 7.0 und entspricht größtenteils dem Basic 3.5 des C16 und plus/4. Es unterstützt auch Grafikkommandos für den hochauflösenden Modus. Der eingebaute Maschinensprachemonitor ähnelt ebenfalls sehr dem TEDMON der C264-Reihe.
Die Tastatur besitzt 72 Tasten in üblicher Schreibmaschinenanordnung mit 8 Funktions- und vier Cursortasten. Strom bekommt der Rechner entweder über ein Netzteil oder vier 1,5V NiCad Batterien. Zu den herausragenden Fähigkeiten zählen die Vielfalt an Kommunikationsmöglichkeiten mit der Umwelt. Es gibt sowohl einen RS-232 als auch einen Centronics-Port, sogar ein Anschluss für HP-Kompatible Barcodescanner ist vorhanden. Der Serielle IEC-Bus von Commodore ist natürlich auch vorhanden und erlaubt es, all die Peripheriegeräte, auf die der C64 zugreifen kann, auch mit dem LCD zu verwenden. Der Speicher (RAM und ROM) kann über einen speziellen Expansionsport erweitert werden.
Der verwendete Prozessor, ein 65C102 ist eine CMOS-Version des bekannten 6502 und ist einer der Gründe, warum der Rechner mit Batterien betrieben werden konnte. Er besitzt 8 neue Befehle und neue Adressierungsmodi für zehn alte Instruktionen.
Für den LCD war ursprünglich sogar ein extra Diskettenlaufwerk gedacht. Hierbei handelte es sich um die 1561. Über dieses Laufwerk ist nur sehr wenig bekannt. Es wurde auf der Winter CES im Januar 1985 vorgestellt, lange vor der 1581.
Es war batteriebetrieben, um auch auf Reisen verfügbar zu sein. Es verwendet 3,5" Disketten und wird über den IEC-Bus angeschlossen.
Datenblatt | CBM LCD |
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Erscheinungsjahr: | Nie offiziell erschienen, vorgestellt Januar 1985 |
Ca. Neupreis: | ? |
Prozessor: | 65C102 |
Taktfrequenz: | 1 Mhz |
Arbeitsspeicher: | 32 KB, erweiterbar auf 128 KB |
ROM: | 96 KByte, beinhaltet Applikationen und Basic 3.6 |
Betriebssystem: | Basic V2.0 |
Grafikchip: | MOS 8653 |
Textmodi: | 80 x 16 Zeichen Textmodus, monochrom |
Grafikmodi: | 480 x 128 Pixel Grafikmodus, monochrom |
Sprites: | 8 |
Soundchip: | Keiner |
Sound: | Piepser |
Ein-Ausgabechip: | 2x CIA 6526 |
Tastatur: | 66 Tasten, im Gehäuse eingebaut |
Gehäuseform: | Tastaturcomputer (Brotkasten) |
Laufwerke: | Keins intern aber folgende extern anschließbar: - 1541 - 1571 - 1581 |
Anzeige: | Eingebauter LCD-Schirm |
Erweiterungsmöglichkeiten: | über den Expansionsport |
Ein-Ausgabe: | Centronics RS-232 Modem Modul HP-Kompatibler Barcodeport (!) Serieller Port für Drucker und Diskettenlaufwerke |