Zilog Z8000 Prozessorfamilie

Diese Chipfamilie von Zilog wurde nicht lang nach Intels 8086 vorgestellt, verfügte aber über erweiterte Fähigkeiten. Der Z8001 konnte mittels Segmentregistern bis zu 8 MByte adressieren, der Z8002 besaß diese nicht und konnte daher nur 64 KByte ansprechen. Eine optionale MMU ermöglichte das Ansprechen von bis zu 48 MByte Speicher,

Intern hatten die Z8000er sechzehn 16 Bit-Register, die er wie auch die heute gängigen Prozessoren äußerst flexibel einsetzen konnte. Man konnte diese sehen als 16 8-Bit Register, 16 16 Bit Register, 8 32-Bit Register oder vier 64 Bit Register. Dazu kamen noch 32 Bit Multiplikations- und Divisionsbefehle. Alle Register waren Allzweckregister, der Stack Pointer war üblicherweise Register 15, wobei Register 14 das Stacksegment enthielt (beide wurden als ein 32 Bit Register angesprochen).

Die Z8000er hatten einen Modus für Programme (User-Modus) und einen für das Betriebssystem. Der User-Modus verhinderte den Zugriff auf potentiell gefährliche Sachen wie Interrupt-Handling. Beide Modi hatten jeweils einen eigenen Stapelspeicher.

Schließlich verfügten die Z8000er auch über einen automatischen DRAM Refresh-Schaltkreis. Leider war dieser recht langsam, aber die Fähigkeiten des Chips machten das wieder wett. Frühe Bugs beeinträchtigten seine Akzeptanz (teilweise weil der Chip keinen Microcode benutzte). Es gab auch eine Strahlungsfeste Militärversion.

Diese Prozessorserie war sehr ungewöhnlich. Interessanterweise war der Nachfolger Z-80000 ein Prozessor mit Pipelines, eine erstaunliche Entwicklung für 1986, wenn man bedenkt, dass Intels beste CPU um die Zeit der 386er war. Er war auch ein 32-Bit Prozessor und verfügte über einen 256 Byte Cache, der softwareseitig "eingefroren" werden konnte. Dazu kamen noch Multiprozessor- und Koprozessorunterstützung und die besagte sechsstufige Pipeline. Intel und Motorola erreichten dieses Niveau erst 1991.

Verwendet in
Datenblatt: Zilog Z8000 Prozessorfamilie
Erscheinungsjahr : 1979
Ca. Neupreis : ?
Taktfrequenz : 4 - 10 MHz
Adreßbereich : Z8001: 23 Bit (8 MByte), segmentiert
Z8002: 16 Bit (64 KByte)
Zusätzliche MMU Z8010 ermöglicht das Ansprechen von bis zu 48 MByte Speicher
Datenbusbreite : 16 Bit
Befehle : 110
Adressierungsmodi : 13
Register : 14 Allzweck-Register, 7 spezielle Register (je 16 Bit)
Stromaufnahme : 5 V
Anzahl Pins : 48
Gehäuseform : DIP (Dual Inline Package)
Transistoren : 17500
Strukturgröße : ?