VC 1541

Diese direkt aus der 1540 entwickelte Floppy hatte dieselben Stärken und Schwächen wie ihr Vorgänger. Tatsächlich unterschied sich lediglich das Betriebssystem sowie das Typenschild.

Der C64 sollte ursprünglich dasselbe Laufwerk bekommen wie der VC-20. Da es aufgrund des VIC-II-Chips zu Timingproblemen kam, mußte die Übertragungsrate über das Serielle Kabel herabgesetzt werden. Um weiterhin zum VC20 kompatibel zu sein wurde das Laufwerksbetriebssystem so umgeschrieben, dass das Laufwerk sowohl als 1540, als auch als 1541 arbeiten konnte. Mittels eines Befehls kann man das Laufwerk von einem in den anderen Modus umschalten. Wenn man das Gerät an einem VC-20 anschließt und nach dem Rechner einschaltet, schaltet es sich sogar selbst um.

1541

1541

Der Fehler in den I/O-Chips, der die schnelle serielle Datenübertragung verhinderte besteht bei der 1541 nach wie vor. Der C64 wurde allerdings bereits mit den neuen CIA-6526-Chips ausgestattet, einer verbesserten Version des fehlerbehafteten, in der 1540 und im VC20 verwendeten VIA-6522, bei der das Schieberegister ordnungsgemäß funktioniert.

Da die 1541 fast so lange produziert wurde wie der C64, gibt es eine Vielzahl verschiedener Modelle: Die allererste sah aus wie die 1540, lediglich mit geänderten ROMs und angepaßten Typenschild. Anfangs kamen sogar viele 1541 auf den Markt, deren Typenschild noch die Bezeichnung 1540 zeigte, der Aufkleber auf der Rückseite das Laufwerk aber als 1541 auswies.

Das Nachfolgemodell hatte dieselbe Farbe wie der alte Brotkasten-64er, die Laufwerksblende war schwarz und verwendete einen Schnappverschluß. Dieses Modell war auch das erste mit dem in die Gehäuseoberseite eingestanzten C= -Zeichen. 1984 gab es auch eine kleine Serie von in Frankfurt am Main gefertigten 1541, die einen weiß-auf-grau Folienaufkleber statt der Metallenen Plakette als Typkennzeichnung besaßen. Späte Modelle erhielten aus Kostengründen statt dem ALPS-Laufwerk mit Schnappverschluß eines von Mitsumi mit Knebel, welches später auch in der 1541c und der 1551 verwendet wurde.

Die überarbeitete VC 1541c

1541c

1541c

Als der Kosten- und Bauteilreduzierte C64c eingeführt wurde, entwickelte Commodore eine ähnlich überarbeitete Version der 1541, die 1541c. Das Gehäuse blieb bis auf die Farbe identisch.

Die Platine wurde rationalisiert und verkleinert, das Alps-Laufwerk gegen ein Mitsumi getauscht und eine Lichtschranke zur Auffindung des Lesekopfanschlags eingebaut. Diese sollte das Rattern des Laufwerks bei der Spur-0-Positionierung zukünftig unterbinden. Die dabei nötig gewordenen ROM-Änderungen führten zu einigen Inkompatibilitäten. Außerdem wurde einer der 8 unbenutzten Ports der zweiten VIA für die Lichtschrankensignale verwendet, was dazu führte, dass viele Hardwarespeeder nicht mehr benutzbar waren. Diese benutzen nämlich genau diese 8 normalefreien Ports dieser VIA. Bei späteren Modellen wurde die Lichtschranke werksmäßig außer Gefecht gesetzt, was zur Folge hatte, dass die Floppy nicht nur beim Formatieren, sondern auch bei jedem Einschalten und jedem Reset ratterte.

Ähnlich wie beim Wechsel 1540 -> 1541 kamen viele 1541 mit dem alten Gehäuse, Typenschild und Laufwerk, aber der neuen Platine auf den Markt. Ende 1987 kamen auch Modelle mit der alten Platine und dem neuen Gehäuse heraus, das Laufwerk war zwar dasselbe wie bei der 1541c aber in Dunkelbraun. Diese Modelle waren unter anderem für den C64G gedacht, und war praktisch aus alten Lagerbeständen zusammengestellt.

Die neue VC 1541-II

Das letzte Modell der 1541-Reihe war die 1541-II, die im weißen Slimline- Gehäuse mit Knebelverschluss geliefert wurde, im Aussehen ähnlich der 1571-Floppy für den C128. Das Netzteil wurde nach außen verlagert, was die Überhitzungsprobleme der älteren Modelle behob. Dazu kamen eine etwas überarbeitete Mechanik und eine völlig neu gestaltete Hauptplatine. Als Folge davon ist das Laufwerk nur etwa halb so groß wie die alte 1541. Ansonsten ist das neue Modell völlig zur alten 1541 kompatibel.

1541 II Newtronics

1541 II Newtronics

Zwei verschiedene Mechaniken kamen zum Einsatz, eine mit Direktantrieb von Chinon und eine mit Riemenantrieb von Mitsumi/Newtronics, die man anhand des Knebels und der Vorderseite des Gehäuses von außen unterscheiden kann. Auch unterscheidet sich das Laufgeräusch.

Wie bei der 1571 läßt sich die Gerätenummer jetzt von außen über DIP-Schalter einstellen. Bei den alten Modellen war dies mit Öffnen des Gehäuses und dem Ändern eines Jumpers auf der Hauptplatine verbunden (die Jumper dieser Zeit waren nicht steckbar, man sah nur eine Art "Lötbrücke", die man entweder mit einem Messer oder ähnlichem durchtrennen oder mit einem Lötkolben schließen konnte). Dies war natürlich mit einem Garantieverlust verbunden.

Die Verteilung der Gerätenummern bei der 1541-II ist wie folgt:

Einstellung Nummer Einstellung Nummer
Gerät 8 Gerät 10
Gerät 9 Gerät 11

Alle Geräte am Bus müssen dabei eindeutige Gerätenummern haben.

Verwendet in
Datenblatt VC 1541
Erscheinungsjahr: 1983
Neupreis: ca. 1000,- DM
Laufwerk
Laufwerkstyp: Einzellaufwerk
Diskettenformat: 5,25", einseitig , einfache Dichte
S/L-Köpfe: 1
Spuren pro Zoll: 48
Spuren: 35
DOS
DOS-Version: 2.6
Kodierung: GCR
Formatierte Rohkapazität: 174848 Bytes
Sequentielle Dateien: bis zu 168656 Bytes
Relative Dateien: bis zu 167132 Bytes, 65535 Records pro Datei
Sektorierung: - 21 Sektoren auf Spur 1 - 17
- 19 Sektoren auf Spur 18 - 24
- 18 Sektoren auf Spur 25 - 30
- 17 Sektoren auf Spur 31 - 35
Sektorgröße: 256 Bytes
Controller
Anschlußart: seriell, IEC-Bus
Prozessor: MOS 6502
Taktfrequenz: ~1 MHz
RAM: 2 KByte
ROM: 16 KByte
Gerät
Abmessungen B/H/T : 200 mm / 97 mm / 374mm
Gewicht: 5,0 kg
Netzteil: Eingebaut, ohne Lüfter