Steckkarten

Grow your own Amiga 2000 Für den Amiga gab es auch eine breite Palette von Steckkarten, die den Zorro-Bus verwendeten.

Mantel- und Degenspiele: Der Zorro-Bus

Wie viele andere Computer auch gibt es beim Amiga die Möglichkeit, seine Fähigkeiten durch Steckkarten zu erweitern. Als Schnittstelle wurde ein eigenes, Bussystem entwickelt, welches auf die Fähigkeiten des Amigas zugeschnitten war. Eines der wichtigsten Merkmale ist das sogenannte AutoConfig -> dies weist den eingesteckten Karten eigenständig Speicherbereiche im 8 MByte verfügbaren Adreßraum und I/O Adressen zu, ganz ähnlich dem späteren Plug & Play bei PCs. Außerdem bindet das Betriebssystem alle Treiber die evtl. auf einem ROM-Baustein auf der Karte zu finden sind selbstständig ein. Alle Karten erhalten eine eindeutige vierstellige Hersteller-ID und eine vierstellige Produkt-ID, anhand derer die Treibersoftware "seine" Karte identifizieren kann.

Zwei Hauptversionen existieren: Zorro II und Zorro III. Ersterer wurde im Amiga 2000 verwendet und hat eine Busbreite von 16 Bit. Zorro III, der Nachfolger, ist abwärtskompatibel, aber verwendet eine Busbreite von 32 Bit. Er wurde erstmals im Amiga 3000 verwendet.

Eine Art frühe Sondervariante des Zorro II Busses stellen die Erweiterungsstecker beim Amiga 1000 und 500 dar. Dies ist kein normaler Zorro Steckplatz, mit etwas Bastelei lassen sich aber normale Zorro-Karten daran betreiben.

Da es für die "kleinen" Tastatur-Amigas häufig Towerumbauten gab, kam man auf den Gedanken, diesen armen Geschöpfen auch Zorro-Steckplätze zu verpassen. Heraus kamen sogenannte Busboards, die an die Erweiterungsstecker beim Amiga 500 und 1200 gesteckt werden, und diesen dann mehrere Steckplätze geben, meist zusammen mit ein paar anderen Gimmicks.

Feind an Bord: Die ISA-Steckplätze in den Big-Box Amigas

Von vorn herein wurde bei den "großen" Amigas die Möglichkeit offen gelassen, sogenannte Brückenkarten mit dem Ziel der PC-Kompatibilität einsetzen zu können. Dafür wurden PC- und ISA-Steckplätze eingebaut, die "nirgendwo" angeschlossen waren, außer am Strom. Sie waren dazu bestimmt, beim Einsatz von Brückenkarten die PC-Steckkarten aufzunehmen, um so den PC ganz normal aufrüsten zu können.